Jörg Zemmer alias Zemmler geht abseits des aufblühenden deutschsprachigen Pop-Revivals unbeirrbar seinen eignen Dada-Weg.
Der Südtiroler Dichter und Musiker Zemmler, der auf die unbändige Kraft von düsteren Gitarren, New Wave Schlagwerk und bedrohlich monotoner Stimme setzt, ist mehr als nur ein Punk Poet im Sinne des legendären John Cooper Clark. Das neue Album mag zwar musikalisch ein wenig an der Schattenseite wandeln, versprüht aber textlich ein wunderbar naives Funkeln. Dem Protestsongcontestsieger von 2006 gelingt damit eine klaustrophobische Mischung aus nachdenklich lyrischer Konsumkritik und kindlichem Alltags-Dada, die sich ganz klar im dunklen Winkel der aktuellen Austropopwelle ansiedelt – eine heimische Nische, in der noch mehr Platz ist.