Der Knochenmann

Das gesamte Ensemble von „Der Knochenmann“ läuft bei dieser dritten Verfilmung eines Wolf Haas-Krimis zu Hochform auf.

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Dabei rückt die verschachtelte Story um einen steirischen Wirtshausbesitzer, die Belegschaft seines Lokals und ein Puff in Bratislava weit in den Hintergrund – ohne dabei prinzipiell an Spannung zu verlieren. Viel mehr interessiert sich der Film aber wieder einmal für die Figuren und so sehr wie noch nie für die einzelnen Situationen und Szenen. Ich kann mich an keinen heimischen Film erinnern, der jemals so dicht an Sagern und Pointen war, in dem jeder Satz und jede Geste sitzt. Diese Schärfe dürfte nicht zuletzt an Haders Mitarbeit am Drehbuch liegen und seiner Art den Brenner zu spielen, der diesmal gerade dann immer wieder im Gedächtnis bleibt, wenn er nicht das letzte Wort hat, wenn andere wieder einmal schlagfertiger waren. Diese Gewichtung weg von der Story sorgt dafür, dass der Film immer wieder funktioniert (was gut für die DVD ist), aber auch dafür, dass er letztlich ein klein wenig oberflächlich wirkt, weil größere Zusammenhänge zwangsläufig auf der Strecke bleiben. Trotzdem das schlichtweg zwingendste, lustigste und mitreißendste Stück heimischen Unterhaltungskinos seit Langem.

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