Der amerikanische Autor zählt zu den wichtigsten Romanciers seiner Generation, spielt also in der Liga von Thomas Pynchon, Philip Roth, Cormac McCarthy.
Er sagte die digitale Demenz voraus („Weißes Rauschen“), ballerte ein postmodernes Porträt Amerikas raus („Unterwelt“) und prophezeite das Zeitalter des Terrors („Mao II“). Umfangtechnisch bescheiden nimmt sich da der neue Wurf des 73-jährigen Autors aus. Nichtsdestoweniger haben es die 110 Seiten in sich. Der junge Filmemacher Jim Finley versucht nämlich in der kalifornischen Wüste den Kriegsberater Richard Elster zu überzeugen, die Hauptrolle in seiner Doku zu übernehmen. Und der hätte als ehemaliger Berater der Administration Bush II in Sachen Irakkrieg einiges zu erzählen. Spannung ohne zuviel Handlung. Sinnieren über Zeit und Raum. Krieg und Frieden. Medien und Transparenz. Und dann taucht auch noch Elsters Tochter auf und verschwindet spurlos. Ein Altmeister zum Kennenlernen, leise, aber gehaltvoll.