Des sogt eigentlich ois

Zwischen den Zeilen liegt die Kraft. Kayo liefert sein überfälliges Debüt ab und unterstreicht seinen Status als Dialekt-Rap-Legende.

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Totgesagte leben länger – diese Phrase passt sehr gut zum Output von Kayo, selbst wenn er sich mit solch abgedroschenen Zeilen nicht abfinden würde. Was gut ist, denn diese Qualität sprach immer schon für die Linzer Rap-Legende. Den meisten ist er aus seiner früheren Crew Markante Handlungen bekannt, sein Ruf eilt ihm aber bereits seit frühen 2000er Jahren voraus. Von seinem Solodebüt ganz zu schweigen. Nach jahrelangen Ankündigungen hat es bis Sommer 2011 gedauert und das Warten hat sich mehr als gelohnt. Kayo besticht mit einnehmendem Dialekt-Flow und technisch ausgefeilten Punchlines. Auf durchwegs druckvollen und satten Beats (Brenk, Fid Mella, u.a.) lotet er sein Storytelling mit herausragender Reim-Akrobatik aus. Feature-Gäste wie Skero oder Kamp verblassen beinahe. Kaum ein österreichischer MC hat mit und zwischen seinen Zeilen so viel zu erzählen wie Kayo, was besonders Rap-Technik-Freunden Freudestränen in die Augen treibt, aber auch allen anderen, die vom hohen Niveau österreichischer Rap-Songs nichts ahnen, die Ohren öffnen sollte. „Des sogt eigentlich ois“ ist ein Klassiker für Eingefleischte und eine sehr gute Platte für alle anderen.

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