DmC – Devil May Cry

Adrenalinrausch 2.0 Nach fünf Jahren Abwesenheit metzelt Dante wieder – und zwar härter, dreckiger, wilder Dante kümmert nichts. Er schert sich nicht um sich oder seine Mitmenschen. Erst als er von Mundus und seiner dämonischen Organisation erfährt, fasst er sich ein Ziel: den Peiniger seiner Eltern den Garaus zu machen. Im Limbus, der Vorhölle, spielt […]

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Adrenalinrausch 2.0

Nach fünf Jahren Abwesenheit metzelt Dante wieder – und zwar härter, dreckiger, wilder

Dante kümmert nichts. Er schert sich nicht um sich oder seine Mitmenschen. Erst als er von Mundus und seiner dämonischen Organisation erfährt, fasst er sich ein Ziel: den Peiniger seiner Eltern den Garaus zu machen. Im Limbus, der Vorhölle, spielt ein Großteil der Handlung: Zwischen Realität, einer erstmals in der Geschichte von „DmC“ modernen Welt, und Höllendimension bewegt sich Dante, um den Dämonenfürsten und seine Brut (möglichst elegant) aufzumischen. Dabei präsentiert sich fast jedes der über 20 Level in einem künstlerisch ansprechenden Stil; das Artdesign von „DmC“ ist surreal, gotisch, dann wieder psychedelisch – und offensichtlich von Street Art, Punkkultur und zahlreichen Mythologien durchsetzt. Die unterschiedlichen Abschnitte ergeben in Summe eine erstaunlich homogene Welt.

Anders als beim nun trotzigen, selbstverliebten, jedoch ikonischen Dante und dem neuen herausragenden Stil wurde die Spielmechanik lediglich behutsam erweitert. Und die Erzählung, in der Vergangenheit an Bedeutungslosigkeit kaum zu überbieten, wurde nun mithilfe des britischen Autors Alex Garland („The Beach“, „28 Days Later“) mit deutlich mehr Struktur und Glaubwürdigkeit bedacht. Die Motivation zum Weiterspielen entfacht dennoch erneut allein das Gameplay, was durchaus verschmerzbar ist: Kein anderes Game steht mehr für Hack’n’Slay als „DmC – Devil May Cry“. Es ist ein rasantes, dynamisches Actiongame, das ein zugängliches und zugleich tiefgründiges Kampfsystem besitzt. Auch nach vielen Stunden (das Abenteuer dauert im ersten Durchgang acht bis 10 Stunden) macht es Spaß, sich durch angreifende Gegnerhorden zu pflügen. Die altbekannten Vertrauten – das Schwert Rebellion, die Pistolen Ebony & Ivory – sind das Standardrepertoire von Dante. Um noch bessere, noch spektakuläre Kombos abzufeuern, wurde dem Protagonisten zahlreiche Extrawaffen wie Sense Osiris und Hammer Arbiter spendiert, die, sinnbildlich für seine Abstammung, jeweils mit der Macht der Engel oder Teufel versehen sind. Damit sind auch große Gegnerhorden beziehungsweise besonders dicke Brocken bezwingbar; außerdem lassen sich damit Feinde zu Dante (und umgekehrt ) ziehen – eine Detailverbesserung, die gekonnt die bewährte Spielmechanik ergänzt. Erneut sind die – leider zu wenigen, es sind nur derer sechs – Bosskämpfe optische Höhepunkte; spielerisch wäre aber mehr drinnen gewesen, selten erfordern sie taktische Finesse. Dass die Kamera gelegentlich zu nervös ist und es keine aktive Gegnerfixierung (Lock-On) gibt, sind Versäumnisse. Und dass du Kämpfe teilweise recht repetitiv sind, mag zwar Genretradition sein, dennoch hätte etwas mehr Abwechslung nicht geschadet. Wer besonders elegant metzelt, erlangt hohe Wertungen und damit schneller Zugriff auf neue Fähigkeiten und Waffen, zudem lassen sich spezielle Zugänge abseits des Hauptpfades öffnen, die attraktive Boni bereithalten.

Ninja Theory („Enslaved“, „Heavenly Sword“), die als erstes westliches Studio an einem Serienteil arbeiten durften, schufen mit „DmC“ nicht bloß eine gelungene Neuinterpretation, sondern eine nahezu perfekte Synthese östlicher und westlicher Spielekultur, die hoffentlich bald Nachahmung findet.

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