Die Poetry Slam Boy Group SMAAT zieht auf ihrer neuen Hör-CD alle Register der Team Slam Poetry und zusätzlich wird auch noch gesungen. Gleich zum Auftakt stellen sich die Typen dieser Truppe (Lars Ruppel, Felix Römer, Sebastian 23 und Gabriel Vetter) mit Gerüchten um sie vor.
Das ist mit viel Selbstironie gewürzt und gibt ein gutes Schutzschild ab. Man erfährt, dass Vetter unter dem Metzger-Tourette-Syndrom leide und so ziehen sich seine Schnitzelrufe durch das ganze Programm, wie auch andere Running Gags (33,333333). Es wird gereimt, gebeatboxt, gesungen (mit freimütig debiler Gitarrenbegleitung), gefragt („Wie viel wiegt denn noch ein Gedicht, wenn man es spricht?“). Es werden Nasensoli geblasen, Kühe mit Handstandbefähigung vorgestellt, Fuchs, Uhu und Gnu gepriesen und Versprecher mit System präsentiert. Man liefert alternative Textenden, spielt mit der Poesiemaschine Larubl („net so gern“) und exerziert auch vor, wie ein Teamtext zu basteln ist. Selbst genial höherer Irrsinn ist auf diese Art performt köstliche Unterhaltung („der hart Beschicksalte … der Abwärtsrasante“), das ist auf CD schon schön anzuhören, sollte aber unbedingt einmal live gesehen werden. Also erst CD besorgen, dann SMAAT verfolgen und sehen und nie vergessen: Man muss nur gelegentlich das Flusensieb der Poesiemaschine reinigen, dann bleibt die Welt ein Gedicht.