Sibylle Berg ist um die Welt gereist. Und hat „Die Fahrt“ geschrieben.
Wie so oft in Bergs Romanen reihen sich darin allerlei mögliche und unmögliche Geschichten, gespickt mit fettem Nichts. Ruth war schon in allen Ländern, von denen es einen „Lonely Planet“ gibt. Pia scheißt den Hund auf die x-te Bucht-Besichtigung mit Graham. Und Maria kommt nur einmal vor und ist Mutter in Berlin. Multiperspektivischen Erzählgenuss und sprachlich unterschiedlich gestaltete Figurenzeichnung darf man hier mit der Lupe suchen. Aber darum geht es ohnehin nicht. Vielmehr geht es um Mann/Frau, Sonne/Regen, Lust/Laune gehüllt in eine ewige Leier von der Gleichförmigkeit des Daseins. Ein bisschen witzig wird es bei Einschüben wie „Touristen als Geiseln genommen, zu Tode gekommen. Und die es lasen, dachten: Selbst Schuld, warum sind sie nicht zu Hause geblieben, die Deppen.“ Sibylle Berg ist eine begnadete Dramatikerin, „Die Fahrt“ jedoch ist fad.