Die wirklich wahren Dinge

Warum sollte Soul à la Amy Winehouse nicht auch auf Deutsch funktionieren? Flo Mega überzeugt mit Band, überstrapziert aber mit Spaßigkeit.

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Der Soul-Pop in deutscher Sprache, den Flo Mega und seine Band The Ruffcats präsentieren, ist natürlich nicht so außergewöhnlich wie seine Promoter von Four Music behaupten. Sie tun halt ihren Job, aber das haben beispielsweise der Funk von Jan Delay, der Neo-Soul von Joy Denalane oder der Northern Soul von Superpunk auch schon sehr gut sehr viel früher als Flo Mega getan. Ganz zu schweigen von den beiden aufschlussreichen Compilations aus der Reihe „Funky Fräuleins“, mit denen das Label Bureau B deutschen Groove aus den 60ern und 70ern zusammengetragen hat. Die Songs von Flo Mega erinnern schnell an kompositorische Erfolgsrezepte, die Amy Winehouse so berühmt gemacht haben. Ähnlich eingängig klingt er zweifelsohne. Das liegt an seinem Textfluss, der zwischen gefälligem Humor und überspitzter Romantik eine nachvollziehbare Alltagssprache trifft. Das liegt vor allem auch an der Band in seinem Rücken, die unaufhörlichen Mitklatsch-Funk genauso auf den Punkt bringen kann wie behutsamere Balladen. „Die wirklich wahren Dinge“ ist ein beachtlicher Beitrag zur deutschsprachigen Soul-Geschichte, kann in seiner Bemühung um lustig-lässige Poesie aber auch sehr überstrapazieren.

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