Der experimentelle Noise-(Post-)Rock von Health wird auch auf ihrem zweiten Remix-Album zu elfmal feinem, spacigem Disco.
Die kalifornische Band Health ist in ihrer ungemixten Form in musikalischen Ecken zuhause, in denen sich auch Nine Inch Nails, Deerhoof, Black Dice oder Lightening Bolt wohl fühlen. Zum Zwecke der Horizonterweiterung und teilweisen Tanzbarmachung haben sie, wie zuvor bei ihrem selbstbetitelten Debüt, auch die Songs ihres zweiten Albums „Get Color“ diversen begabten Menschen zur kompletten Überarbeitung überlassen und die Ergebnisse als Remix-Album herausgebracht. So legen unter anderem Crystal Castles, Gold Panda oder CFCF an den letzten Health-Stücken Hand an und verwandeln sie in spacigen Disco, schwebenden, verspielten House und, man darf es hier sagen, wabernden Chillwave. Die Komplexität und der spröde Charme der Originale bleiben dabei durchgehend erhalten; nur hallt Benjamin Jared Millers Gesang nun über synthetische Flächen und diverse verdaddelte Beats anstatt über Distortionwände und Schlagzeugorgien. Eine nachahmenswerte Idee und ein in diesem Fall überaus überzeugendes Resultat.