Das nächste heiße Eisen von Ed Banger, dem zum Hochofen gewordenen Pariser Label für fett-geile Posermucke mit eingebautem Partyalarm: DJ Mehdi, der in seinem Heimatland nach diversen Kollaborationen und Produktionen für Acts wie MC Solaar oder Super Discount (auch die übermächtigen Daft Punk sind ihm referenzmäßig irgendwie in den Lebenslauf geflutscht) und als Top-DJ längst […]
Das nächste heiße Eisen von Ed Banger, dem zum Hochofen gewordenen Pariser Label für fett-geile Posermucke mit eingebautem Partyalarm: DJ Mehdi, der in seinem Heimatland nach diversen Kollaborationen und Produktionen für Acts wie MC Solaar oder Super Discount (auch die übermächtigen Daft Punk sind ihm referenzmäßig irgendwie in den Lebenslauf geflutscht) und als Top-DJ längst kein Unbekannter mehr ist, schickt sich an, mit seinem zweiten Soloalbum weltweit die Dancefloors zu sprengen – mindestens. Das Grundgerüst von „Lucky Boy“ wird aus Bauteilen von HipHop zusammengezimmert, unter besonderer Beachtung von Electro und Booty Bass, jener Spielart, die mit dem Wissen um Techno Ende der 80er, Anfang der 90er vor allem in Miami die Hinterteile in Verzückung versetzte.
Menschen, die jetzt nicht unbedingt die größten Freunde des Sprechgesangs sind, dürfen sich freuen: Das Album ist fast durchgehend instrumental gehalten, fallweise können hochgepitchte Stimmen vernommen werden (Hallo nochmal, Daft Punk!) oder die charmanten Chromeo steuern ihre Vocals aus der Sleaze-Disco bei. So sind hier die diversesten Tanzmusiken kenntnisreich zu einer amtlich und trashig nach vorne rockenden Pracht ineinander gestöpselt. Die alles und jeden umwerfende Wucht zu erzeugen, gelingt jedoch nicht. Wunderbar, wenn bloße Andeutungen ausreichen, um alles klar zu machen, hier addieren sich die eine Spur zu wenig ausformulierten Ideen und Skizzen immerhin zu einer leisen Ahnung eines möglichen sehr guten Albums. LIVE: Do., 15-03-07 Wien, WUK