Doom Abuse

Der Glanzlack der Nullerjahre ist ab. Faints Disco-Wave entgleitet ins Hektisch-Chaotische. Nur die zweite Albumhälfte versöhnt mit 80er-Jahre-lastigem Wave. Leider etwas ernüchternd.

Aus rechtlichen Gründen werden Artikel aus unserem Archiv zum Teil ohne Bilder angezeigt.

Mit “Blank-Wave Arcade” (1999) und “Danse Macabre” (2001) schwammen The Faint Anfang der Nullerjahre auf der Erfolgswelle ihres Labels Saddle Creek mit. Die Label-Kollegen von Bright Eyes, Azure Ray, Cursive und The Good Life erzeugten einen richtigen Hype um die Szene in Omaha, Nebraska. The Faint sorgten vor allem mit “Danse Macabre” für eine weitere Akzentuierung des Omaha-Sounds. Der mit fetten Beats und Hooklines versetzte Wave/Indie-Rock war perfekt für Clubs, aber auch für große Festivals geeignet. Eigene Remix-Alben machten die Band schließlich Disco-tauglich.

Mit “Wet from Birth” (2004) konnten The Faint aber nicht mehr an die Vorgängeralben anschließen. Das schon am eigenen Label veröffentlichte “Fasciinatiion” (2008) ging – zumindest in Europa – irgendwie ganz unter. Nach einer ausführlichen Schaffenspause soll nun mit “Doom Abuse” nochmals der aktuelle Marktwert ausgelotet werden.

Das Ergebnis ist nun aber etwas ernüchternd. Vor allem in der ersten Albumhälfte schwirren die Synthies viel zu hektisch durch die Songs. Wo früher der Moshpit in der Disco losgebrochen ist, regiert heute Chaos. Besser wird es erst gegen Ende des Albums, wenn auf “Lessons from the Darkness”, “Unseen Hand” oder “Damage Control” wieder auf die bewährten 80er-Wave-Einflüsse gesetzt wird. “Doom Abuse” ist jetzt nicht gerade das beste Album, um sich auf The Faint einzulassen. Aber für die Band zumindest Grund genug, um mal wieder auf Tour zu gehen und dort die alten Klassiker zu spielen.

Newsletter abonnieren

Abonniere unseren Newsletter und erhalte alle zwei Wochen eine Zusammenfassung der neuesten Artikel, Ankündigungen, Gewinnspiele und vieles mehr ...