Dreiviertelmond

»Lammbock«-Regisseur Christian Züberts neuester Film »Dreiviertelmond« ist eine unaufdringliche, wenn auch berechenbare Culture Clash-Tragikomödie.

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Zuverlässige Prämisse für einen Feel-Good-Hit: Hartmut, ein griesgrämiger Taxifahrer (Mittsechziger, Rassist, gescheiterte Ehe) hat plötzlich Hayat, ein sechsjähriges Mädchen am Hals (Türkin, ähnlich stur wie Hartmut). Der Beginn einer ungewöhnlichen Freundschaft, für Hartmut aber vor allem eine Exkursion in die eigene Gefühlswelt. Zwischen Fettnäpfchen und Sprachbarrieren balanciert sich der Alte langsam in Richtung Toleranz. Der Film erreicht letztlich sein Ziel, den verbohrten Griesgram, der seiner Exfrau und ihrem neuen Freund nachstellt, als liebenswerte Figur durchzusetzen. Er macht jedoch an der Schwelle zum Kitsch Halt und beschränkt sich, auch was die Rührseligkeit betrifft, angenehm aufs Wesentliche. Ein überstrapazierter Plot wird hier auf erfrischend trockene Art behandelt. Die beiden Hauptcharaktere machen ein lebhaftes, vor allem aber glaubhaftes Duo aus.

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