Heart On

Josh Homme und Jesse Hughes sehen aus wie aus einem billigen Biker – Exploitation – Streifen und machen auf ihrem dritten Album ungefähr so Musik wie die Rolling Stones auf ihrem Album „Black & Blue“.

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Nur besser und statt deren Disco-Einflüsse gibt es hier ein paar Prisen Funk und Country. Im Zentrum steht weiterhin völlig unkorrekter Party – Cock – Rock mit schmissigen Titeln, billigen Sex-Witzen, überdrehten Distortion-Gitarren und primitiven Freak-Beats.

Funktioniert als Album erstaunlich gut und kommt ohne gröbere Durchhänger und mit einigen echten Matchwinnern daher. Sympathisch geradlinig geht es ums alte Rein-und-Raus-Spiel, Party-Exzesse und Tanzunfähigkeit bei stetigem Heraushängen – Lassen primärer Geschlechtsmerkmale. Der Witz und das Repertoire mögen dünn sein, das Eis bricht dennoch. Es ist ja durchaus mal schön, Musik ohne verschwendete Gehirnzellen direkt in sein System zu lassen. Das klappt naturgemäß besoffen am besten (also doch mit verschwendeten Gehirnzellen) und wird bei tanzwilligen Party-People im Club sicher wie eine Bombe einschlagen.

Nicht auszudenken, welches Nirwana die noch erreichen könnten, wenn sie sich dafür entschieden, doch noch einen Bass hinzuzunehmen und ein wenig mehr in Sachen Groove zu recherchieren. Aber dann ginge vermutlich der Instant – Trash – Appeal verloren und der hat eben auch seine unverschleierten Reize. Die Warnung an alle Groupies wird explizit ausgesprochen, aber bis die rausfinden, welche Droge in ihrem Drink war, ist der Eagle vermutlich längst gelandet.

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