Der siebenjährige François wächst kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in Paris auf. Vom Schrecken der vorangegangenen Jahre scheint nichts mehr übrig zu sein und so erträumt sich der Junge das Leben von Eltern und Nachbarn als nicht enden wollendes Märchen voller Glück und Fröhlichkeit.
Erst als Jugendlicher erkennt François, dass hinter dem jahrelangen Schweigen der Erwachsenen viel Verdrängtes, viel Scham und ein belastendes Familiengeheimnis stecken. Der Film beruht auf dem autobiografisch durchsetzten Roman des Psychoanalytikers Philippe Grimbert und ist der Blick eines heute erwachsenen Sohnes auf das Leben seiner jüdischen Eltern in den 30er und 40er Jahren. Visuell wie narrativ erfahren Buch und Film eine Umkehrung auf zeitlicher Ebene, indem Vergangenes in Farbe und als Gegenwart, das jetzige Leben des Therapeuten hingegen in Schwarzweiß und aus der Distanz erzählt wird. Einfühlsam und aufrichtig zeigt Regisseur Claude Miller jene Konflikte und Kompromisse, die eine jüdische Familie durchlebt, die versucht, sich an die politischen Veränderungen anzupassen. Antworten oder zumindest Gedanken über den Umgang mit dieser Vergangenheit im Jetzt bleibt er jedoch in jenen Szenen schuldig, denen er nicht nur die Farbe, sondern auch präzises Hinterfragen entzogen hat.