Das britische Elektropop Duo begibt sich diesmal experimentell auf die Spuren von Kraftwerk, wird eine gewisse Weinerlichkeit dabei nicht los.
Nachdem ihnen die Pet Shop Boys in den späten 80er, frühen 90er Jahren ganz klar den Rang als führende Elektropopband abgelaufen hatten, zogen sich Orchestral Manoeuvers in the Dark (benannt nach einem britischen Industrieunternehmen) sukzessive ins Schmollwinkerl zurück, um nur noch gelegentlich von sich hören zu lassen. Erst mit ihrem Album „Modern History“, das vor drei Jahren nach einer erfolgreichen Live-Reunion zustande kam, wollen sie es noch einmal wissen. War das Comeback Album musikalisch noch ganz beseelt von den großen Hits – man kann schon sagen Welthits – der 80er Jahre, scheint sich mit dem neuen Album nun der Kreis, der unverkennbare Parallelen zu Kraftwerk aufweist, endlich zu schließen. Und so verwundert es auch nicht, dass man für eine Nummer Kraftwerk-Urgestein Karl Bartos und die Propaganda-Lady Claudia Brücken als Computer animierte Stimme mit an Bord nahm. Die Songs schielen diesmal weniger nach einer möglichen Charttauglichkeit, sondern plätschern oft sehr experimentell seriell und manchmal auch ein wenig monoton vor sich hin. Andy McCluskeys Stimme ist zwar immer noch jugendlich und klar wie ein Glöckchen, aber die darin innewohnende Weinerlichkeit wird er wohl nicht mehr loswerden.