Enter the 37th Chamber

Der Ästhet RZA bringt wieder Kino in unsere Köpfe, welches ehrfürchtig Musik und Geschichte zitiert.

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Aggressiver Rap älterer Herren (Reste des Clans mit Kool G Rap, Masta Ace, M.O.P. u. a.) wird Track-weise von altertümlichen Kampfkunstweisheiten abgelöst. Man kennt die Shaolin-Kung-Fu-Anleihen, oder das was die Popkultur auch auf diesem Album daraus macht. Angenehm unerwartet klingt hier allerdings die Musik: Wabernde Funk-Saiten, schnöde drückende Drums und soulige Tiefenschärfe werden hier gänzlich von der New Yorker Band The Revelations beigesteuert. W-Tangs „36 Chambers“ (der Klassiker von 1993) liegt in der Luft. Nicht zuletzt deshalb, weil die auch aus NYC kommende und ebenfalls Soul praktizierende Formation El Michels Affair unlängst einen fast umgekehrten Weg wählte und dem Clan bzw. den Beats von RZA großen Tribut zollte. Auf ihrem kürzlich erschienenem Album „Enter The 37th Chamber“, interpretieren sie 15 Clan-Klassiker neu. Darunter finden sich Tracks wie „Bring Da Ruckus“ oder „Uzi (Pinky Ring)“, genauso wie Ol’ Dirty Bastard’s „Shimmy Shimmy Ya“. El Michels Affair versteht es den Geist der 70er Jahre in ihren Soundtrack-artigen Kompositionen mit den Clan-Klassikern in neuartigen Einklang zu bringen. Jede dieser jüngsten Chamber-Veröffentlichungen klingt originell und spannend. Erstgenanntes hört sich etwas zu kurz aber besinnlich, Zweiteres umfassend und sogar begeisternd an.

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