Lester ist zehn Jahre alt. Er lebt auf einer Farm in Essex County bei seinem Onkel Ken. Seine Mutter starb an Krebs, seinen Vater hat er nie gekannt. Lester ist verschlossen, kommt mit der neuen Situation und seinem Onkel nicht so wirklich klar. In seinen Träumen stellt sich Lester vor, dass er ein Superheld wäre […]
Lester ist zehn Jahre alt. Er lebt auf einer Farm in Essex County bei seinem Onkel Ken. Seine Mutter starb an Krebs, seinen Vater hat er nie gekannt. Lester ist verschlossen, kommt mit der neuen Situation und seinem Onkel nicht so wirklich klar. In seinen Träumen stellt sich Lester vor, dass er ein Superheld wäre und die Erde vor einer Invasion der Außerirdischen zu schützen hat. Er fühlt sich nicht besonders wohl in der neuen Situation, wird von Mitschülern gehänselt und sein Onkel tut sich schwer einen Draht zu ihm zu finden. Als ihm der Tankstellenwart Jimmy eines Tages ein Comic schenkt entsteht zwischen dem jungen Waisen und dem ehemaligen Ice Hockey Profi so etwas wie eine Freundschaft. Jeff Lemire veröffentlichte als Xeric Award Gewinner sein Debüt „Lost Dogs“ zum Applaus vieler Kritiker. „Tales From The Farm“ ist der erste Teil seiner Essex County Trilogie, einer Reihe biographischer Erzählungen aus einer fiktiven Version von Lemires tatsächlicher Heimatstadt Essex County, in Ontario, Kanada. Lemires unruhige Linien und lose Konturen wirken entgegen ihrer individuellen Charakteristik im Gesamten beruhigend und tragen die melancholische Stimmung dieser Geschichte vom Erwachsenwerden auf sicheren Schultern. Mit zarten Händen führt uns jedes Bild unbemerkt und doch bestimmt weiter zum Ziel der Erzählung, die dann unerwartet, aber nicht überraschend in wenigen wortlosen, machtvollen Panels festgehalten wird. Von Jeff Lemire werden wir hoffentlich auch nach Abschluss dieser Trilogie viel zu sehen bekommen.