Geheime Forschungsreise, gestrandetes Expeditionsschiff, eine einzige Überlebende inmitten übersinnlicher Phänomene. So weit das Katastrophenszenario – so üblich. Anders als im Adventure-Standard wird die Hauptperson in „eXperience 112“ jedoch nicht direkt gesteuert. Sie, Lea, ist im strengen Sinn ein NPC, der Spieler aber spielt sich quasi selbst, wie er vor einem Computer sitzt und lediglich Kontrollmöglichkeiten […]
Geheime Forschungsreise, gestrandetes Expeditionsschiff, eine einzige Überlebende inmitten übersinnlicher Phänomene. So weit das Katastrophenszenario – so üblich. Anders als im Adventure-Standard wird die Hauptperson in „eXperience 112“ jedoch nicht direkt gesteuert. Sie, Lea, ist im strengen Sinn ein NPC, der Spieler aber spielt sich quasi selbst, wie er vor einem Computer sitzt und lediglich Kontrollmöglichkeiten hat. Durch Überwachungskameras sieht er das ganze Schiff ein, kann Lea Anweisungen geben – etwa Passwörter zum Öffnen von Türen –, um gemeinsam mit ihr die verworrenen Umstände aufzudecken. Es mag paradox klingen: „eXperience 112“ überwindet die Kluft zwischen Spieler und gesteuerter Figur, indem es eine neue Ebene zwischen die beiden schiebt, indem einem eigenständigen Charakter bloß Ratschläge für sein Überleben erteilt werden können. Denn hier fällt die fast allen Games innewohnende Dissonanz weg, die dem Spieler stets klar macht: Er ist es, der spielt; es sind seine Finger am Controller, durch die die Figur eine bestimmte Bewegungsfolge absolviert. Dadurch übernimmt der Spieler viel stärker Verantwortung für seinen digitalen Schützling, was wiederum den Realitätsgrad massiv erhöht. Lange Laufwege, kleinere Programmierfehler und ein etwas zu fantastisches Ende geben Abzüge, wie immer freuen wir uns aber über jede neue Idee im Gameplay.