Tricky is back. Er besinnt sich dabei auf seine musikalischen Wurzeln, die da wären: Trip Hop mit schrägen Beats und einem Schuss Improvisation.
Tricky, mit bürgerlichen Namen Adrian Taut, ist ein Garant für pulsierende und polarisierende Musik. Natürlich kann man dieses Image des unangepassten Musikers pflegen, aber es wird mit der Zeit doch immer schwieriger, diesem Motto immer wieder treu zu bleiben, den Spagat hinzubekommen keine alten Hörer zu vergraulen und dennoch neue Wege zu gehen.
So sind seit dem Album "Maxinquaye" (1995), das Tricky den Durchbruch als Shooting Star des britisch dominierten Trip Hop brachte, knapp 20 Jahre ins Land gezogen. Das schmälert Trickys Beitrag als einen der Wegbereiter des Genres nicht, es wurde für den Engländer jedoch immer schwieriger, an seine früheren Erfolge und deren musikalische Innovationskraft anzuschließen. Daher nimmt der Mann aus Bristol mit „False Idols“ auch auf seine eigenen Erfahrungen Bezug: „Für Jahre war ich nicht ich selbst. Ich habe Dinge getan, um anderen und mir selbst zu gefallen. False Idols handelt davon, wie ich wieder zu mir finde“, erklärt Tricky. Und genau deswegen, und weil er sich nicht um andere Meinungen mehr kümmert, klingt das neue Album so gut. Doch „False Idols“ hat auch noch einen anderen, brandaktuellen Hintergrund, meint Tricky: „Die Leute hängen an den Lippen der Stars und Sternchen und informieren sich über jeden ihrer Schritte. So leben die das Leben anderer! Leute wacht auf, führt Euer eigenes Leben!“
Tricky macht das, was er einmal am besten konnte: Grenzen überschreiten und das Unerwartete aus dem Hut zaubern. Das Entscheidende ist, dass Tricky eine schöne Balance zwischen seinen (Old School-) Trip Hop-Wurzeln und einer neuen, reduziert-verdichteten Soundlandschaft gefunden hat. Er trifft vor der Zeit im Studio die richtigen Entscheidungen: Er engagiert die passenden Gastmusiker und Vokalisten, die zu den einzelnen Tracks am besten passen, er verlässt sich auf sein musikalisches Gespür und er überfrachtet seine Tracks nicht mit überflüssigen Synth-Layern, Gitarrenriffs oder Backing Vocals. Wenig ist einfach mehr – genau diese Erkenntnis hat Tricky umgesetzt. So wirkt das Album hörbar ausgereifter, besser auf den Punkt gebracht und intensiver. Viele der Gastmusiker hat Tricky übrigens für sein neues Label False Idols verpflichtet, das er gleich nach dem Album benannt hat. Mit dem Ergebnis der neuen Selbstfindung kann Tricky und das Publikum zufrieden sein.
Gratis-Download des Tracks "Nothing’s Changed" feat Francesca Belmonte unter www.trickysite.com