Im „X-Men“-Universum haben es Mutanten schwer, weil sie eine Minorität darstellen, in „Rise of the Silver Surfer“, weil sie Promis sind: Während Johnny, die Menschliche Fackel, sein Trikot mit Werbelogos zupflastert wie ein Formel 1-Fahrer, leidet seine Schwester, die Unsichtbare Frau, am Medienrummel um ihre Hochzeit mit Team-Leader Mr. Fantastic. Schon an dieser Konzeption des […]
Im „X-Men“-Universum haben es Mutanten schwer, weil sie eine Minorität darstellen, in „Rise of the Silver Surfer“, weil sie Promis sind: Während Johnny, die Menschliche Fackel, sein Trikot mit Werbelogos zupflastert wie ein Formel 1-Fahrer, leidet seine Schwester, die Unsichtbare Frau, am Medienrummel um ihre Hochzeit mit Team-Leader Mr. Fantastic. Schon an dieser Konzeption des Superhelden als Celebrity lässt sich vielleicht ermessen, wieso das von Bernd Eichinger produzierte „Fantastic Four“-Franchise als das Leichtgewicht unter den jüngeren Comicverfilmungen gilt: Während „Hulk“ oder „Batman Begins“ sich mit düsterem Ernst in die gequälten Psychen ihrer Helden versenken, regieren hier kindlicher Spezialeffekt-Slapstick und launiges Gezanke des heroischen Quartetts. Das wäre an sich eine angenehme Abwechslung, wäre die Umsetzung nicht so unentschuldbar lahm: Mit der Psychologie wurde auch die erzählerische Stringenz etwa von „Spider-Man 2“ entsorgt, doch anstatt umso befreiter Attraktionen anzuhäufen, verläuft sich auch der zweite Teil der Reihe vor allem in zahme Schmähs, mediokre Action und hanebüchene Dialoge. Vielleicht sollten wir aber einfach dafür dankbar sein, dass Eichinger nicht seine andere Superheldensaga fortgesetzt hat: „Der Untergang – Rise of the Dollfuß“ wäre wohl auch für treue Fans zuviel gewesen.