Neo-Klassik aus präpariertem Klavier, Streicherensemble und Bläsern. Sehr impressionistisch, muss man mögen. Oder eben nicht.
Den Düsseldorfer Pianisten Volker Bertelmann alias Hauschka kennt man unter anderem als Klavierpräparierer im Sinne John Cages. Er veröffentlichte bisher zwei Soloalben und versetzt durch seine klangbildnerischen Gesamtkonzepte Anhänger elektronischer Lebensaspekte schon lange in Verzückung. Auf "Foreign Landscapes" lässt er erstmals ein ganzes Kammer-Ensemble seine Partituren umsetzen (früher hatte er allfälligen Gastmusikern noch Raum zur Improvisation gelassen). Längst hat Bertelmann den Fokus weg vom präparierten Klavier gelegt, hin auf neo-klassizistische Kompositionen zwischen musikalischer Spät-Romantik und Impressionismus, Eric Satie, dem Ausloten der Diatonik und den ersten mutigen Schritten über die Acht-Ton-Grenze. Alles sehr minimalistisch gehalten, zeitgemäß. Der Komponist als Maler. Die gesamte Tonleiter seine Palette, ein imaginärer Raum aus fremden Ländern und Klängen seine Leinwand. Wie mit vielen Pinseln malen die Instrumente in kleinen Strichen, das heißt Motiven, die Stimmungsbilder Bertelmanns nach. Die zwölf Stücke des Albums tragen fast alle die Namen bestimmter Orte von "Alexanderplatz" bis "Mount Hood" und stellen auf ihre Art Beziehungen zu ihnen her, die sich wiederum über die Stimmung erschließen lassen. "Foreign Landscapes" ist das Album eines zeitgenössischen Komponisten und als solches durchaus spannend, mir erschließt sich seine Klangwelt jedoch zu stark über die assoziative Ebene.