Fornever

Feines Sampling; ein hoch dekorierter Produzent; ein charismatischer MC. Aus diesen Bausteinen ließe sich auch Herausragenderes formen.

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Für sein fünftes Solo-Album hat die Independent-Koryphäe Murs aus L.A., wie bereits für zwei seiner früheren LPs, mit dem Produzenten 9th Wonder aus North Carolina zusammengearbeitet. Diese Ost-/Westküsten-Symbiose schlägt sich entsprechend im Sound des Albums nieder. Denn neben den für 9th Wonder typischen, geloopten Vokal-Samples aus Soul-Nummern, verzerrt auf „Fornever“ auch schon Mal die nicht umzubringende Talkbox einen Refrain. In seinen Texten legt Murs seit jeher Wert darauf, wie er es nennt, „alltägliche Geschichten möglichst interessant verpackt“ zu erzählen. Das ist zwar unbestreitbar volksnah, birgt aber auch die Gefahr, allzu sehr in textliche Oberflächlichkeiten abzugleiten. Nicht dass grundsätzlich etwas dagegen spräche, Tracks über „Asian Girls“, oder „Cigarettes & Liquor“ zu machen, aber in diesen Fällen schreit das kleine Einmaleins der HipHop-Stereotypen doch ein wenig gellend aus den Doppelreimen. Auf die großen Würfe, die man auf früheren Murs-Alben noch da und dort fand, wartet man zehn Tracks lang vergeblich. Immerhin aber eine Rap-Platte, die knapp aber doch über dem Mittelmaß vorbeischrammt.

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