Postmoderne, wie war das noch? Oskar – Kokoschka – Namedropping? Darf man das? Good Enough for You ist die Band von Karin Brüll, einem Drittel der Schwestern Brüll, jenen scheinbar auf allen Feldern zwischen Ackerbau und Atomphysik agierenden, nun ja, ähm, Universalkünstlerinnen, und Raumschiff Englmayr, der unter dem Namen Fredl als Kopf der großartigen heimischen […]
Postmoderne, wie war das noch? Oskar – Kokoschka – Namedropping? Darf man das? Good Enough for You ist die Band von Karin Brüll, einem Drittel der Schwestern Brüll, jenen scheinbar auf allen Feldern zwischen Ackerbau und Atomphysik agierenden, nun ja, ähm, Universalkünstlerinnen, und Raumschiff Englmayr, der unter dem Namen Fredl als Kopf der großartigen heimischen Noise / Experimental / Irgendwas – Rockband Bulbul bekannt sein dürfte. Das muss man wissen, dann wird man sich nicht wundern, dass hier zusammentrifft, was nicht zusammengehört, und doch so erregend schön ineinander greift, gerade so, als wär’s nie anders gedacht gewesen.
Dosenbiertechno, Bluesrock, der gute alte Freund Freejazz, z. B. in Form einer Klarinette (oder war’s doch ein Saxophon?), selbstgebaute Instrumente, Noise, Experimentelles dies- und jenseits moderner Musikgeschichtsschreibung, beidseitiger Gesang, mehrsprachiges Gekreische, verzerrte Vocals. Entscheidend ist, dass hier nicht bloß irgendwie gimmickmäßig haufenweise Trash und künstlerischer Mehrwert verbraten werden, sondern dass dabei immer richtig gute Stücke rauskommen.
Nach vor Schweiß triefenden 24 Minuten und elf Sekunden ist der Trip durch die Referenzhölle vorbei und man hofft, wie in solchen Fällen üblich, sehnlichst auf mehr Material von diesem wunderbaren Duo – mit Sicherheit geht da noch einiges. Bis dahin wollen wir uns an diesem kleinen Eldorado des Schabernacks delektieren, erbaut aus einem wild wuchernden Musikverständnis und einem derbe geilen Kunstbegriff.