Velojet nehmen ihren Albumtitel ernst: Schwer behangen stolziert Heavy Gold zur Belagerung altbekannter akustischer Räume.
Die Belagerung ist vor allem eine Überlagerung. Im Intro beeindrucken Streicher in annähernd analoger Soundqualität – cineastisch, wenn nicht gleich The Cinematic Orchestra. Atmosphärisch aufgeladen, aber schön klar. Dann wird’s immer dichter. Noch mehr Streicher, Flügelklänge, Chorgesänge. Gastmusiker, die man kennt, von Neuschnee zum Beispiel, und Trouble Over Tokyo. Velojet holt sich Unterstützung aus durchaus anerkannten Kreisen. Die beste Band Österreichs, das haben die Killers gesagt. Indiepopper aus dem Supermarkt, aber erfolgreich, ja. Gleiches Rezept für Velojet? Platz 1 der Austrian Indie Charts im Dezember ‘09 spricht dafür. Zu viele 08/15-Songs sprechen dagegen. Wenn verzweifelte Sehnsucht im unkonkreten Gitarrenschremmen zerbröselt, nimmt man ihr die Dringlichkeit nicht mehr ab. Die einzelnen Brösel dann mit anhaltendem aaaaaaaaaaaaaaah zu bestreichen, macht das Ganze vielleicht verdaulich, aber nicht unbedingt schmackhaft. Und auch bei bester Qualität nicht originell.