Tadellose Serie über den Bau einer Eisenbahnstrecke im Wilden Westen. Menschlichen Zwiespalt findet man allerorts auf dem Weg gen Westen, die ganz große Entgleisung bleibt jedoch aus.
Als 1865 der Amerikanische Sezessionskrieg zu Ende geht, ist die Nation traumatisiert. Hoffnung schöpfen die Bürger im technologischen Fortschritt der industriellen Revolution, verkörpert durch den Bau einer transkontinentalen Eisenbahnstrecke. »Hell On Wheels« ist eine gen Westen ziehende Nomadenstadt voller Suchender und der Hauptaustragungsort der AMC-Produktion. In Alberta gefilmt, entwickelt sich eine Vielzahl interessanter Nebenstränge, wie die Suche der Sklaven nach einem Platz in der Gesellschaft, oder der Konflikt zwischen Siedlern und Indianern. Der Fokus der Geschichte liegt jedoch auf dem ehemaligen Soldaten Cullen Bohannon, der sich auf die Suche nach den Mördern seiner Frau begibt. Seine Vergangenheit wird nur grob angeschnitten, der Charakter bleibt zwischen kaltblütigem Killer und gerechtem Gutmenschen trivial. So ganz erwärmt man sich nicht für sein Schicksal. »Hell On Wheels« fängt den Wilden Westen zwar detailreich ein, wirkt zeitweise aber auch wie ein poliertes Feriencamp. Dennoch unterhält die Serie zuverlässig, auch wenn vorerst nur an der Oberfläche gekratzt wird.