Hest

Bubenhafter Charme mit wenig Gehalt – wie das jugendliche Betrinken am Kinderspielplatz fühlt sich der Gitarrenpop von Kakkmaddafakka an.

Aus rechtlichen Gründen werden Artikel aus unserem Archiv zum Teil ohne Bilder angezeigt.

Schon immer verstanden sich die fünf Bergener Buben in erster Linie als Live-Band. Als es dann an den Ernst des Album-Recordings ging, wurde bald deutlich, dass ihnen dabei jemand unter die Arme greifen muss. So heuerten sie niemand geringeren als Erlend Øye an, um unter seine Fittiche zu schlüpfen. Der Sprung vom Überschwang on Stage zur Substanz auf Platte gelingt dennoch nicht ganz. So gerne sie ihre Musik auch als Disko-Gangster-Boogie bezeichnen, es ist und bleibt doch Pop. Zwar lässt das Quintett auch 60s-, Reggae- und Dance-Elemente in das neue Album miteinfließen, zieht dies jedoch mit geringer Konsequenz durch. Die Songs können trotz wenig facettenreichem Gesang immerhin durch Eingängigkeit überzeugen. Die größte Schwachstelle des Albums stellen aber die Texte dar. Hier werden die bübischen Fragen des Lebens cheesy aufbereitet. Anliegen wie "Is She Old Enough For Me?", "I Wanna Meet A Girl" und "My Plan Is To Touch Her" sind zwar geläufig, wirken in diesen Liedern jedoch abgeschmackt. Vor allem "Self Esteem", ein Appell an unsichere Mädchen, die Awkwardness doch endlich abzulegen, drängt sich etwas mühsam und schmierig auf. Kohärent unbekümmert, ist das Album in seiner ausgelassenen Leichtigkeit aber durchwegs tanzbar und beschwingt. Verschiedene Genres werden wie Verkleidungen anprobiert und auch beim Singen wechseln sich vier der fünf Bandmembers nach Lust und Laune ab. In einem Wechselspiel aus infantiler Spielplatzlaune und sehnsüchtigen Teenie-Begierden tobt sich die Band dabei aus und lässt sich ihren Spaß daran mit vielen “Uhhhs” und “Ohhhs” anmerken.

Newsletter abonnieren

Abonniere unseren Newsletter und erhalte alle zwei Wochen eine Zusammenfassung der neuesten Artikel, Ankündigungen, Gewinnspiele und vieles mehr ...