Home/Hidden

So würden Air klingen, hätten sie ihre Sounds mit Akustik-Instrumenten eingespielt: Folk/Electronica-Hybrid mit Hang zum Orchesterpop. Delightful.

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“Home/Hidden“, die Debüt-LP des charmanten Hipster-Komponisten Charlie Alex March, ist die neue Lieblingsmusik von David Bowie: “It‘s a beautiful glockenspiel and string led instrumental that gently comes and goes in under three minutes. Delightful.“, so der thin white duke. “Home/Hidden“ bringt uns aber nicht zu den Spinnen vom Mars, sondern tief hinab in den Ozean. Ist der Taucherhelm erst einmal übergezogen, wird die Platte zur Reise mit Ziel: die Musik des jungen Engländers pendelt zwar zwischen Folk und Electronica-Instrumentierungen, doch das Hybrid-Gefühl hält nicht lang an. Irgendwann entschließen sich die Songs nämlich, doch lieber Pop als Laborexperiment zu sein.

Das Album ist eine Jukebox aus Songstruktur-Zwittern, irgendwo zwischen Aphex Twin, Steve Reich und Syd Barrett. “Francisca‘s Theme“ fliegt so leichtfüßig daher, das die Musik schon fast tanzbar wirkt. “Snow Feet“ umhüllt sich mit elektronischen Beats der Marke Four Tet, klingt im Grundgerüst aber eher nach einem Nick Drake-Instrumental. “Clouds Over You Again“ und “Kyoko‘s Broken Piano“ sind Orchester-Pop, wie er im Buche steht. Hier klingt Charlie Alex March wie Air, so diese ihre Musik mit akustischen Instrumenten weben würden. Auch über den Rest des mit einer Spielzeit von 31 Minuten sehr kurzweiligen Albums ist nichts Schlechtes zu sagen. Kontemporäre Instrumental-Musik, die David Bowie “delightful“ nennt, kann so schlecht ja nicht sein. Etwas weniger Filmmusik-Atmosphäre gepaart mit akzentuierterem Songwriting hätten diesem Erstling allerdings noch mehr Charakter verliehen.

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