How I Became An Alien

Lokalkolorit, hab dich lieb. Ein sympathisches Rock-Album aus den Tiroler Bergen.

Stonerrock aus Tirol also. Aha. Aja. „Keep on forgetting … keep on forgetting“ heißt es gleich am Anfang des Albums. So richtig Stonerrock ist das dann allerdings nicht. Natürlich sind die Gitarren schön tief und die Songs lang – aber glücklicherweise bietet „How I Became An Alien“ noch viel mehr. Tracker machen sehr bald klar, dass sie keiner musikalischen Lichtgestalt hinterherlaufen wollen.

Als Referenzpunkte dienen vielleicht Potheat oder Masters of Reality; natürlich nicht mit der produziertechnischen Extravaganz von (vor allem) letzteren. Nur wurde hier das Album im eigenen Studio aufgenommen und klingt in diesem Massstab hervorragend. Also auch im Sinn von international. Gut, dass man sich als Musiker schon lange nicht mehr um große Labels scharen muss, um sich diese Möglichkeit zu schaffen.

Allerdings hätte etwas Extravaganz nicht geschadet: Tracker fehlt es ein wenig Markigkeit, um wirklich herauszustechen. Schön sind allerdings die immer wiederkehrenden Passagen, bei denen die Gitarren zurückgenommen werden und Platz für diverse (elektronische) Spielereien eingeräumt wird. Da hüpft das Herz dann ein bisschen. Leider verirren sich jedoch auch ziemlich unspektakuläre Nummern wie z.B. „Deregulate“ auf das Album, die den Gesamteindruck etwas trüben. Hätte nicht sein müssen bei einem sonst gefälligen Rockalbum. Schön, dass wir in Zeiten leben, in denen Bands wie Tracker ein Album selbst, und wie sie es wollen aufnehmen können.

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