I Bet On Sky

Eh nett – mehr aber auch nicht. Dinosaur Jr. langweilen sich offensichtlich. Und somit auch uns.

Aus rechtlichen Gründen werden Artikel aus unserem Archiv zum Teil ohne Bilder angezeigt.

Einst eine der einflussreichsten Bands der alternativen Rock-Szene – man bedenke den massiven Einfluss, den sie auf die frühen Foo Fighters ausgeübt haben, und achja, Nirvana – scheinen J Mascis, Lou Barlow und Murph aka Dinosaur Jr. mittlerweile ein bisschen abgestumpft zu sein. Das insgesamt zehnte Album seit ihrem Debüt im Jahr 1985 ist nämlich – nun – eh nett. Mehr aber auch nicht.

Grundsätzlich ist der Klang von Mascis warmer Reibeisenstimme ja immer ein Grund zur Freude. Auch auf „I Bet On Sky“, denn immerhin macht sie einen Teil des Markenzeichen-Sounds von Dinosaur Jr. aus. Dieser ist ab der ersten Nanosekunde hörbar, wenn der erste Track „Don’t Pretend You Didn’t Know“ aus den Boxen knallt. Aber halt, das tut er gar nicht. Ganz im Gegenteil – es wird ein bisschen dahingeträllert, dazu eben Gitarre, Bass und Schlagzeug und schon ist es wieder vorüber. So auch beim nächsten Song „Watch The Corners“, der ein Fade-Out-Solo – ja, anscheinend kann man das auch heute, im Jahr 2012 noch machen – mit sich bringt. Und beim nächsten Song. Und beim übernächsten auch. Es kommt irgendwie nix. Dinosaur Jr. klingen monoton, es gibt kein Hoch und kein Tief, es bleibt dauerhaft fad. Außerdem nerven die Solos.

„Rude“ sticht zwar mit ein bisschen Witz heraus, ist aber gleichzeitig ein relativ kurzes Vergnügen, das man schnell wieder vergessen hat; unter anderem, weil es danach wie gehabt weiter geht – siehe oben. Es hapert nach 27 Jahren wohl offensichtlich ein wenig an der Kreativität der drei Dinosaurierbabies aus Massachusetts.

Schließlich wird man aber irgendwie und über Umwege doch noch daran erinnert, warum Mascis und Co. ein essentieller Part der Rock-Geschichte sind und wahrscheinlich auch bleiben werden – die beiden letzten Stücke „Recognition“ und „See It On Your Side“ sind wirklich gut. Die Riffs sind weniger Pop und mehr Rock (mehr davon, bitte!) und die Solos erfreulicherweise kaum anstrengend. Erleichterung macht sich breit. Trotzdem – es ist und bleibt ein nettes Album.

Newsletter abonnieren

Abonniere unseren Newsletter und erhalte alle zwei Wochen eine Zusammenfassung der neuesten Artikel, Ankündigungen, Gewinnspiele und vieles mehr ...