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Lektion 1: Das Wienerlied hat seit jeher mehr mit dem Kunstlied zu tun als mit dem, was gemeinhin Volksmusik genannt wird. Lektion 2: Die Texte des Wienerlieds schauen „dem Volk“ nicht aufs Maul, sondern legen ihm eher was in den Mund. Warum dieser akademische Exkurs? Weil die Strottern diese Prinzipien in Reinform leben. Die Herren […]

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Lektion 1: Das Wienerlied hat seit jeher mehr mit dem Kunstlied zu tun als mit dem, was gemeinhin Volksmusik genannt wird. Lektion 2: Die Texte des Wienerlieds schauen „dem Volk“ nicht aufs Maul, sondern legen ihm eher was in den Mund. Warum dieser akademische Exkurs? Weil die Strottern diese Prinzipien in Reinform leben. Die Herren Lendl und Müller nehmen das Wienerlied – trotz teils beißenden Humors – ernster als andere Proponenten dieses Genres, reduzieren es auf dessen Kern, nehmen ihm alle Süßlichkeit und bauen es von dort weg aus.

Vielleicht manchmal ein Stück zu weit, etwa mit einem zu dick aufgetragenem Saxofon-Solo oder mit einem dissonanten Ausbruch. Insgesamt lebt diese Platte aber von charmanten Texten, vorgetragen mit augenzwinkernder Theatralik und stimmiger Instrumentierung mit einer Reihe von Gastmusikern. Strottern wurden früher Landstreicher genannt, die nach Verwertbarem suchten. Auf ihrem zweiten Album haben Lendl und Müller so manchen goldenen Gulden zu Tage befördert.

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