Geladen!
Nicht ganz ohne Vorbilder, aber technisch und atmosphärisch überzeugend lädt „Infamous“ zum großen Sandbox-Abenteuer auf der PS3.
Eine durch eine Elektroexplosion zerstörte Stadt, ein Superheld mit Elektrokräften und ein düsteres Geheimnis – das sind die Rahmenbedingungen des neuesten PS3-Exklusivtitels von Sucker Punch, die davor die „Sly Racoon“-Serie für Sony produzierten. Mehr als drei Jahre haben die Entwickler an „Infamous“ gearbeitet und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Empire City, aufgeteilt in drei Inseln, ergibt eine offene und dynamische Spielwelt. Im Lauf von unzähligen Missionen, die nach Belieben spielbar sind, wirken sich alle Entscheidungen und Handlungen, ob gut oder böse, auf die Stadt, die Bewohner, auf das eigene Aussehen und natürlich die Geschichte aus. Denn ob Held oder Schurke kann jeder – ganz „Fable“ – selbst entscheiden! Nach nur wenigen Minuten taucht man in die Welt von Empire City ab und befindet sich mitten unter verletzten Passanten und Bewaffneten. Die Eroberung der verschiedenen Stadtviertel erinnert stark an den Sandbox-Klassiker „GTA“. Doch der größte Unterschied zwischen „Infamous“ und „GTA“: Die Fortbewegung! Auto fahren geht wegen Coles körperlicher elektrischer Ladung nicht, aber um schneller zu den Missionen zu gelangen kann der Superheld auf Schienen oder Stromleitungen sliden, durch die Luft gleiten und – man erinnere sich an „Crackdown“ – auf /jedes/ Gebäude klettern! Das geht nicht nur genauso schnell wie mit dem Auto, es sieht auch noch viel spektakulärer aus. Die Zwischensequenzen im Comic-Stil, der stark an Frank Millers „Sin City“ erinnert, unterstützen die Atmosphäre; Grafik, Physik und Gameplay können sich trotz kleiner technischer Patzer – kein Laden bei großen Spiel-Welten ist einfach immer noch technischer Wahnsinn – sehen lassen. „Infamous“ bietet nicht nur stunden- sondern tagelang.