Ganz und gar wunderliche Mixtur aus Weichspüler-Pop, Trip-Hop, Cello-Klängen und Electronica. Anspruchsvoll, vor allem aber komisch.
Ok, Pop mit Streichern und Klavier. Sanfte Männerstimme, ebensolche Gitarren, ein sehr organisches Klangbild, so weit so gut. Dann kommen noch Trip-Hop-Beats hinzu, Sythesizer und absurde E-Gitarren-Soli und vermengen sich zu einem bröselnden Etwas. Als bei „Schneeweiss Berlin“ auch noch eine Sopranstimme erklingt, meint man endgültig, im falschen Film zu sein. „Die beiden krassen Gegensätze Pet Shop Boys und U2 – vereint?“ ist man kurz zu denken versucht, nur um im nächsten Moment eines Besseren belehrt zu werden: Bezugspunkte scheinen sich permanent zu verschieben oder werden ad absurdum geführt. Cineastische Referenzen gibt es jedenfalls; im Rahmen multimedialer Live-Performances treten Plus49 als eine Art interdisziplinäres und (Musik-)genreübergreifendes Kunstprojekt in Erscheinung. Auf Platte jedenfalls wollen sich die einzelnen Bestandteile einfach nicht und nicht zu einem Ganzen zusammenfügen. Punkte gibt es für das spürbar hohe Niveau der Musiker, dennoch hinterlässt dieses Album auch nach mehrmaligem Anhören bei mir ein großes Fragezeichen.