Mit dieser (bereits ein gutes Jahr alten) Silberscheibe widmet sich das österreichische DVD-Label index auf gewohnt hohem Niveau seiner Kernaufgabe: dem Verfügbar-Machen von Werken der österreichischer Film- und Medienavantgarde. In der bereits dritten Veröffentlichung zum Wahrnehmungserzeuger Kurt Kren steht die dokumentarische Spur seines Schaffens im Mittelpunkt: Etwa jene „bad home movies“ (Krens Eigendefinition), die er […]
Mit dieser (bereits ein gutes Jahr alten) Silberscheibe widmet sich das österreichische DVD-Label index auf gewohnt hohem Niveau seiner Kernaufgabe: dem Verfügbar-Machen von Werken der österreichischer Film- und Medienavantgarde. In der bereits dritten Veröffentlichung zum Wahrnehmungserzeuger Kurt Kren steht die dokumentarische Spur seines Schaffens im Mittelpunkt: Etwa jene „bad home movies“ (Krens Eigendefinition), die er im amerikanischen Exil der 80er drehte – brillant tastende, an der Kippe zwischen Präzision und Flüchtigkeit balancierende Lebensschlaglichter. Oder „Keine Donau“, eine 8-minütige Mehrfachbelichtungskomposition, die den alltäglichen Ausblick von einem Wiener Balkon in all seine kinematographische Pracht zerlegt. Der exzellente Bildtransfer lässt selbst am Fernsehbildschirm die handgreifliche Materialität von Film erahnen, auf der Krens einzelne Filme aufbauen. Neben dem informativen Booklet (mit Einführungstext von Michael Palm und kommentierter Filmographie von Hans Scheugl) bietet die DVD auch mit Scheugls sehenswerter Dokumentation „Keine Donau – Kurt Kren und seine Filme“ (1988) wertvolles Kontextwissen an. Nur Kino ist schöner!