Dies ist, entgegen der Behauptung im Film-Trailer, keine Komödie. Lars ist ein schüchterner, junger Mann, der zurückgezogen in der Garage seines Bruders lebt und auch sonst versucht, seinen Mitmenschen aus dem Weg zu gehen. Eines Tages erhält jedoch auch er Besuch in seiner Wohnung: aus dem Internet hat Lars die Silikon-Sexpuppe Bianca bestellt. Gut, zugegeben, […]
Dies ist, entgegen der Behauptung im Film-Trailer, keine Komödie. Lars ist ein schüchterner, junger Mann, der zurückgezogen in der Garage seines Bruders lebt und auch sonst versucht, seinen Mitmenschen aus dem Weg zu gehen. Eines Tages erhält jedoch auch er Besuch in seiner Wohnung: aus dem Internet hat Lars die Silikon-Sexpuppe Bianca bestellt. Gut, zugegeben, spätestens an dieser Stelle würde man den ersten Kalauer vermuten. Dass der jedoch ausbleibt ist nicht nur dem Umstand zu verdanken, dass die Beziehung zwischen Lars und Bianca eine rein platonische bleibt, sondern vor allem dem einfühlsamen Drehbuch von Nancy Oliver (“Six Feet Under”), die eine kanadische Kleinstadt voller eigenwilliger, aber sympathischer Menschen erschaffen hat, die sich fortwährend nicht nur Lars, sondern auch seiner neuen Freundin annehmen. Regisseur Craig Gillespie, der erst vor kurzem von der Werbung zum Spielfilm gewechselt ist, vermeidet alle Peinlichkeiten, in die er hätte treten können und hat mit Ryan Gosling in der Hauptrolle die ideale Besetzung für leise Töne gefunden. So ist “Lars and the Real Girl” schon deshalb keine Komödie, weil der Film es versteht, nicht nur mit seinen Figuren zu lachen, sondern auch trauern zu können.