Let Em Ave It

Das Ghetto lebt, auch im Süden Londons. Giggs zerrt die britsche Hood ins Licht der Öffentlichkeit. Seine Waffe: wuchtige Langsamkeit. Ummmm!

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Giggs ist darum bemüht der Welt mitzuteilen, dass es Ghettos auch Großbritannien gibt. Mit dem erfolgreichen Debüt „Walk In Da Park“ (2008) und der neuen Label-Heimat XL Recordings im Rücken, könnte das dem BET-Awards-Gewinner (für das amerikanische Black Entertainment Television als Best UK HipHop Act 2008) durchaus gelingen. Auf der Habenseite kann er eine Vergangenheit zwischen Hood (Peckham im Süden Londons), Haftstrafe (zwei Jahre für illegalen Waffenbesitz) und effektvollen Hürden (Polizeibehörden haben etwa Auftritte verhindert und XL von einem Deal mit Giggs abgeraten) vorweisen. All das reflektiert er wiederum in seinen sehr signifikanten Zeitlupen-Raps, samt dumpfer Bariton-Stimme. Musikalisch lässt er sich meist sehr düster hallenden Kulissen bauen. Dröhnende Synthesizer, drückende Bässe und geradlinige elektronische Drums, was insgesamt fast mehr an unterkühlten US-Dirty-South-Ästhetik erinnert, als an hitzigen UK-Grime. Selten gönnt er sich Momente mit weniger Getöse und vergreift sich schlimmstenfalls in pathetischem R’n‘B. Am besten funktionieren aber die trockenen Bounce-Tracks, welche „Let Em Ave It“ auch zu so einer stattlichen Platte machen. Übrigens: die im Vorfeld veröffentlichten Singles „Slow Songs“ (gemeinsam mit Mike Skinner) und „Don’t Go There“ (gemeinsam mit dem US-Rapper B.o.B.) finden sich leider nur als Bonus auf der UK Limited Edition.

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