Was das alte Landhaus mit seiner musealen Möblage und dem überwachsenen Garten noch aufrecht- und zusammenhält, ist die eigene Vergangenheit, die sich in den Ritzen abgelagert hat und die Löcher verdeckt.
Dessen ungeachtet pulsiert Familienleben durch die Räume, in den unterschiedlichen Rhythmen der Generationen, in individuellem Takt, aber immer Richtung Zukunft. Und daraus entsteht der Konflikt: Für die drei Protagonisten-Geschwister wird das Erbe des alten Gemäuers zu einem Klotz an den von einem Geschäftstermin zum nächsten hastenden Beinen. Assayas folgt dabei dem globalisierten Leben seiner Figuren mit demselben interessierten Handkamera-Blick, den er auf den Zimmerecken ruhen lässt, damit diese ihre Geschichte erzählen können. Immer wieder stellt er dem detaillierten Stillleben der Objekte präzise Dialog-Miniaturen gegenüber, lässt, wie in vielen seiner Filme davor, Kunst sich am Leben und Leben sich an der Kunst reiben. Die Vielzahl möglicher Antworten, von denen alle genauso richtig wie falsch sind, zählt zu den Stärken dieses zutiefst intimen Films.