Vertonte Epiphanien – Sollte jemand vorhaben, sich bald mitsamt Drink verträumt den Sternenhimmel anzusehen, empfiehlt es sich dabei Peaking Lights aufzulegen. Paradiesisch.
Die Zeiten sind vorbei, als das stammende Ehepaar Indra Dunis und Aaron Coyes aus dem ländlichen Wisconsin noch als Duo bezeichnen konnte, wie es beim Vorgänger-Album „936“ noch der Fall war. Mittlerweile sind sie ein Trio. Sohnemann Mikko war nämlich nicht nur größte Inspiration für das neue Werk, sondern übernimmt auch einen essentiellen Gesangspart auf der ersten Single „LO-HI“. Er schreit.
Das mag zwar nach happy Hippie-Family klingen, „Lucifer“ ist aber eine erfrischend sonderbare Mischung aus relaxten und leichten Dub-Pop-Rhythmen und einer beeindruckenden psychedelischen Energie, die in angenehm transzendente Meditationszustände versetzen kann. So fühlt sich beispielsweise das auf einfachen Keyboards aufgebaute und von Gitarrenakkorden, die nach 60s klingen, aufgepeppte Stück „Dream Beat“ so farbenfroh und funkelnd an, als würde man sechseinhalb Minuten in ein Kaleidoskop starren. Das grundlegende Sound-Konzept scheint einfach, es sind die darauf gesprenkelten Details, die nicht nur diesen, sondern jeden Song auf dem Album so derart spannend und entspannend zugleich machen.
„Cosmic Tides“ kommt mit einem beinah klassischen Reggae-Beat daher, auf dessen kosmischen Klangwellen die zarte Stimme von Indra Dunis gekonnt betörend mit den Synthesizern reitet und eine Abendsonne-Hängematten-Stimmung verbreitet. Auch die nachfolgende Nummer „Midnight“ schließt sich der etwas exotischeren Lautfärbung an und bietet mitunter klingende Trommeln, die die wohlig warmen Urlaubs-Assoziationen geschickt fortzuführen wissen. Die entspannt leichtfüßige Dub-Kreationen sind mit „Lucifer“ so etwas wie der sommerlichen Soundtrack für die Zeit zwischen Sonnenuntergang und –aufgang.
