Es ist kein Zufall, dass sich der Titel des Films auch wie "Made in USA" lesen läßt, wo er doch eigentlich den Namen der jungen Heldin meint. Das Verwirrspiel ist beabsichtigt und zieht sich wie ein roter Faden durch Claudia Llosas Erstlingswerk. Die Geschichte eines kleinen, verschlafenen Dorfes in den peruanischen Anden ist ein surreales […]
Es ist kein Zufall, dass sich der Titel des Films auch wie "Made in USA" lesen läßt, wo er doch eigentlich den Namen der jungen Heldin meint. Das Verwirrspiel ist beabsichtigt und zieht sich wie ein roter Faden durch Claudia Llosas Erstlingswerk. Die Geschichte eines kleinen, verschlafenen Dorfes in den peruanischen Anden ist ein surreales Märchen, in dessen Zentrum die 14jährige Madeinusa steht, zerrissen zwischen ihrem Vater Cayo, dem Bürgermeister des Dorfes, der seiner Tochter nachstellt, und ihrer eifersüchtigen Schwester Chale, die die Rolle einer strengen Mutter übernommen hat, nachdem diese in die Hauptstadt Lima geflüchtet ist. Es herrscht der lokale Glaube, dass am Osterwochenende alles erlaubt ist, da Gott tot ist und es nicht sehen kann. Diese Vermischung aus katholischem Glauben und stammeseigener Geschichte führt zu einem zügellosen Fest, das in seinen Ausschweifungen an Filme von Luis Bunuel und Francois Ozon erinnert. Bilder in dokumentarischer Direktheit zeigen einen Kampf nicht zwischen gut und böse, sondern zwischen alt und neu, in dem die Dorfbewohner gefangen sind. Der Kampf um Unabhängigkeit und Fortschritt kann dabei nicht ohne Opfer gewonnen werden.