Unter dem Namen Betty Botox kümmert sich JD Twitch vom Glasgower DJ-, Veranstalter-, und Alles-Checker-Duo Optimo um Remixes und Re-Edits kaum bis gar nicht mehr erhältlicher Stücke. Für die vorliegende Compilation hat er nun neun ebensolcher schwer aufzutreibender, ja ja, Schmuckstücke zusammengetragen und ein wenig daran herumgeschnippelt. Dem Ruf Optimos als hypereklektizistische Geschmackskanone muss Genüge […]
Unter dem Namen Betty Botox kümmert sich JD Twitch vom Glasgower DJ-, Veranstalter-, und Alles-Checker-Duo Optimo um Remixes und Re-Edits kaum bis gar nicht mehr erhältlicher Stücke. Für die vorliegende Compilation hat er nun neun ebensolcher schwer aufzutreibender, ja ja, Schmuckstücke zusammengetragen und ein wenig daran herumgeschnippelt. Dem Ruf Optimos als hypereklektizistische Geschmackskanone muss Genüge getan werden, und so werden hier kaum überraschend bunt die Genres beackert – wenngleich die Nähe zu dunkelgrauer Disco und Postpunk mit dezentem Industrial-Schatten vage Konstante bleibt. So gilt es hier, das Love Of Life Orchestra, das auch schon DFA-Mann James Murphy mit „Beginning Of The Heartbreak“ auf seiner Fabric-Mix-CD stilvoll verbraten hat zu erleben, oder das Obskurantentum von den Residents und die Australier Severed Heads einmal mehr neu zu entdecken. Dazwischen brutzelt EBM aus Italien, die Proto-Space-Rocker Hawkwind werden zur Dance-Band umfunktioniert und den Abschluss darf mit dem Stück „Fremen“ von Zed ein Track machen, den, wenn man denn einschlägigen Quellen Glauben schenken mag, einst der filigrane Techno-Großmeister Carl Craig als größte Lieblingsplatte ever bezeichnet haben soll. Geringfügige Erhellung der metallisch schimmernden und von bösen Maschinen dominierten Grundstimmung im Zeichen von hartem Tobak zugunsten mehr luftiger Funkyness hätte der Zusammenstellung dabei nicht geschadet. Was aber auch schon der einzige Tropfen auf einem sehr heißen Stein gewesen sein soll.