Monoliths & Dimensions

Sunn O))) haben ihr Klangspektrum im zehnten Jahr ihres Bestehens deutlich erweitert, ohne auch nur einen Millimeter von der reinen Lehre des Drone abzuweichen. „Monoliths & Dimensions“ sind eine beklemmende Lärm-Meditationen in Zeitlupe.

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Vier Tracks von Stephen O’Malley und Greg Anderson ergeben ein Album von knapp einer Stunde. Im zähflüssigen Lavastrom brodeln klassische Elemente wie Flöten, Harfen, Streicher und ein Frauenchor. Das Duo, das zumeist in Mönchskutten auftritt, eröffnet seine unheilige Messe mit einem monotonen Monster, für das Attila Csihar von Mayhem ans Mikro gebeten wurde. Sein sinistrer Sprechgesang ist ebenso eingewoben in die dröhnende Bass-/ Gitarrenwand wie dissonante Piano- und Klarinettenklänge. In „Big Church“ kommt sogar ein sirenenartiger Frauenchor aus Wien zum Einsatz, der sich gänzlich unkitschig in die Soundarchitektur einfügt. In „Hunting & Gathering (Cydonia)“ verstärken symphonische Arrangements die zum Zerbersten gespannte Atmosphäre. Die vierte Nummer „Alice“ bringt etwas Entspannung. Die Foltermönche nehmen ihre Kapuzen ab und lassen ein wenig Licht in die finstere Kammer. Der neue klangliche Reichtum lässt sich auch an den Namen der Gäste ablesen, die Sunn O))) für dieses Album eingeladen haben. Neben der Drone-Legende Dylan Carlson von Earth und Sänger Attila Csihar haben auch Genre-fremde Musiker mitgewirkt. Da sind vor allem der New Yorker Komponist Eyvind Kang und der Posaunist Julian Priester zu nennen. Kang veröffentlicht auf Ipecac und zeichnet für die Arrangements verantwortlich. Priester wurde durch seine Mitwirkung in Ensembles von Sun Ra und Herbie Hancock bekannt. Mit dieser Platte könnte es endgültig gelingen, dass Drone als ernstzunehmende Musik wahrgenommen wird.

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