Von Rechts wegen hätte da ein vulgäres Meisterwerk herausschauen müssen. Ein Slasherfilm in 3D, das verheißt aufdringliche Reizmechanik zum Quadrat, vulgo: großes Spektakelkino.
Zumindest die Fusion von plastischem Gore und dreidimensionalen Schauwerten geht Patrick Lussier in seinem Remake des 1981er-„Halloween“-Epigonen „My Bloody Valentine“ tatsächlich mit einigem Gusto an: Ein aufgerissener Brustkorb hat Tiefe wie ein Western-Canyon; ein Augapfel springt, von einer Spitzhacke getrieben, aus einem Teenie-Schädel dem Publikum entgegen; und bei einer Verfolgungsjagd werden die Regalwände eines Supermarkts zum plastisch-labyrinthischen Gassensystem. Allerdings gehören stumpfes Schauspiel und elanlose Handlungsführung, die diese synthetischen Wachsfiguren-Kabinettstückchen zusammenhalten, eher auf den Direct-to-DVD-Wühltisch als auf die große Leinwand. Bald hat der Valentinstags-Mörder, der das Bergbaustädtchen Harmony heimsucht, alle Möglichkeiten durchgespielt, seine Spitzhacke durch aseptische TV-Starlet-Schädel zu bohren, und es bleibt nur mehr, geduldig auf die (vorzüglich einfältig arrangierte) Enthüllung seiner Identität zu warten.