Mystery

Chinas Lou Ye verfilmt nach seinem fünfjährigen Arbeitsverbot eine Krimihandlung, die ihre Kritik an den Verhältnissen nur notdürftig überdeckt.

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Lou Ye verknüpft in seinem Film mehrere Handlunsstränge – wirklich mysteriös ist hier aber nichts. Eine junge Frau wird von einem Auto überfahren, ein Polizist soll den Unfall aufklären und die verheiratete Lu Jie muss entdecken, dass ihr Mann ein Doppelleben führt – erst langsam offenbaren sich die Zusammenhänge für den Zuschauer. Der Film konzentiert sich dann auch weniger auf die Krimi-Handlung als auf die Lebensumstände und Stimmungen: Wie gehen die Personen mit den ihnen zugefügten Verletzungen um und welche Motive treiben sie an? Lou Ye hatte schon öfter Probleme mit den chinesischen Behörden und wurde bereits mit einem Arbeitsverbot bedacht. »Mystery« versteckt seine Kritik an Um- und Zuständen hinter der Krimi-Handlung, kümmert sich mit den einzelnen Rollen weniger um die Indivuduen und ihre persönlichen Geschichten als um größeren Zusammenhänge. Die Schwere der Bilder und des Films legt es nahe, hier Systematiken und andauernde Ungerechtigkeiten zu erkennen. Leider unterhält »Mystery« nicht im gleichen Ausmaß.

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