Ihr Leben ist ungestört und hat Sinn. Nichts stört sie in ihrem Genuss, ihrem Frieden. Ihre Arbeit dient dem Erhalt ihrer utopischen Gesellschaft. Die Bewohner von Narcopolis trinken MamaDream und konsumieren nach Herzenslaune, abgeschirmt vor BadEvil, allem was ihren Traum eines perfekten Lebens zerstören könnte. Jamie Delano – der britische Autor, der von Alan Moore […]
Ihr Leben ist ungestört und hat Sinn. Nichts stört sie in ihrem Genuss, ihrem Frieden. Ihre Arbeit dient dem Erhalt ihrer utopischen Gesellschaft. Die Bewohner von Narcopolis trinken MamaDream und konsumieren nach Herzenslaune, abgeschirmt vor BadEvil, allem was ihren Traum eines perfekten Lebens zerstören könnte. Jamie Delano – der britische Autor, der von Alan Moore auserwählt wurde die Figur John Constantine in der Serie „Hellblazer“ mit Leben zu erfüllen und der damit maßgeblich an der Veränderung des Comics Book Mainstreams mitverantwortlich war – kehrt nach langer Zeit wieder mit einer originellen Story zurück. In der Zukunft von „Narcopolis“ wird Big Brother, hier ist es die T.R.U.S.T. Corporation, nicht als bedrückende Allmacht wahrgenommen. Der Status Quo muss erhalten werden, denn nur das garantiert die glückselige Ignoranz, in der die Bürger leben können. Delano entwirft ein Pseudoenglisch, in dem sich das geraffte, vereinfacht Leben der Narcopolitaner widerspiegelt: zusammengezogene Wörter mit mehreren Bedeutungen, zerhackte Satzstrukturen, Inhalt im einfachsten Konsens. Der rebellische Geist regt sich hier in Graz Neighbor, ihm ist das betäubte und betäubende Leben in der Stadt nicht genug. Seine Fragen bedingen Antworten, die allerdings gefunden werden müssen. „Narcopolis“ mag eine Standardübung in Sachen utopischer/distopischer Science Fiction sein, aber Jamie Delanos besondere Sensibilitäten erheben „Narcopolis“ in den Rang eines potentiellen Klassikers, wie er es bereits 1997 bei „2020 Visions“ vorgemacht hat.