Deutschsprachiger Langweiler-Indierock mit einer Prise aufgesetztem Revolutionsgeist lehrt uns das Fürchten vor der Zukunft.
Warum schadet die Fukushima-Katastrophe Trouble Over Tokyo und nicht auch The Who The What The Yeah? „Strahlung“, „Fehler“, „Nervöse Welt“ und „Verbotene Zone“ sind schließlich nicht gerade Songtitel, die positive Assoziationen hervorrufen. Vermutlich sind sie einfach nicht wichtig genug. Ein Medienboykott dieses Albums wäre vielleicht eine geringe Chance gewesen, damit überhaupt irgendetwas zu reißen. Pseudorevolutionäre Punchlines und die hektische Stimme von Martin Konvicka allein reichen nämlich einfach nicht. Viele nicht sehr einfallsreiche, ein wenig apokalyptisch anmutende Wirr-Arrangenements sollen vermutlich die Untergangsstimmung betonen, klingen aber weitgehend als wären sie erst im Nachhinein eingestreut worden und verlieren auch die Wirkung, wenn sie durchgehend eingesetzt werden. Wie heißt das Instrument, mit dem man Weltuntergang darstellt? Richtig, Orgel! Schon klar, die Welt geht den Bach hinunter. So eine Botschaft will richtig verkündet sein. Textlich ist das Album einfach zu oberflächlich und zu wenig pointiert. The Who The What The Yeah spielen mit „Nervöse Welt“ den Untergang auf Indierock vor. Zehnmal derselbe Song, immer mit einem anderen Text – da hat man es sich vielleicht gar ein bisschen leicht gemacht. Hoffen wir – der Album-Message entgegen – trotzdem auf eine bessere Zukunft, zumindest für das nächste Werk von The Who The What The Yeah.