„Manga“ bezeichnet weder Inhalt noch Qualität. „Kunst“ sollte in sich auch frei von Wertung sein, der Betrachter sollte das ausschließliche Recht der Wertung haben. Yuichi Yokoyama verabschiedet sich in seiner Arbeit von Inhalten, die Form überflügelt nicht nur die Funktion, sondern macht diese sogar redundant. Die Funktion, als solche im Manga, wäre dann wohl eben […]
„Manga“ bezeichnet weder Inhalt noch Qualität. „Kunst“ sollte in sich auch frei von Wertung sein, der Betrachter sollte das ausschließliche Recht der Wertung haben. Yuichi Yokoyama verabschiedet sich in seiner Arbeit von Inhalten, die Form überflügelt nicht nur die Funktion, sondern macht diese sogar redundant. Die Funktion, als solche im Manga, wäre dann wohl eben der Inhalt, die Erzählung, die Unterhaltung oder die Aussage, also die Kommunikation. Yokoyama erzählt nichts, seine dynamischen Bilder zeigen nur das, was zu sehen ist. Hier der nächste Schritt zur Abstraktion: das, was zu sehen ist sind in zweierlei Hinsicht Abstraktionen, dessen, was wir in der Realität unseres Lebens sehen – einerseits Formen, die nur an uns Bekanntes erinnern und andererseits natürlich „ceci n’est pas une pipe“. Im kurzen Interview, mit dem „New Engineering“ abschließt, sagt Yokoyama: „I definitely do work to remove the human trace.” und erklärt das damit, dass neue Entdeckungen und Einsichten für ihn die Hauptaufgabe der Kunst seien und persönlicher Ausdruck nur selten dazu führen kann. In inhaltlich ungeklärten Episoden über Architektur, Bau und Bewegung, sowohl im Kampf, wie auch in choreographierten sportlichen Abläufen, konzentriert sich Yokoyama auf die Form allein. Die Frage, die sich hierbei stellt ist, worin denn nun der Anstoß zu diesem Werk liegt und ob darin nicht schon ein persönlicher Ausdruck enthalten ist? Die Antwort darauf kann man in Yokoyamas Werken suchen, auf jeden Fall ist „New Engineering“ visuell herausfordernd und gehört zu den spannendsten Veröffentlichungen des Jahres.