Von allen Mannskindern, die Judd Apatow in seinen TV- und Kino-Produktionen seit der Jahrtausendwende großgezogen hat, ist Jason Segel der maßloseste, linkischste, auch verletzlichste. Gleich zu Beginn des Films steht er splitternackt da, ein teigiger Berg von einem Buben, während seine Traumfreundin, Seriendarstellerin Sarah Marshall (Seriendarstellerin Kristen Bell), mit ihm Schluss macht. „Forgetting Sarah Marshall“, […]
Von allen Mannskindern, die Judd Apatow in seinen TV- und Kino-Produktionen seit der Jahrtausendwende großgezogen hat, ist Jason Segel der maßloseste, linkischste, auch verletzlichste. Gleich zu Beginn des Films steht er splitternackt da, ein teigiger Berg von einem Buben, während seine Traumfreundin, Seriendarstellerin Sarah Marshall (Seriendarstellerin Kristen Bell), mit ihm Schluss macht. „Forgetting Sarah Marshall“, gibt der Originaltitel des Films die Aufgabenstellung für Segels traurigen Tor vor, aber im Hotel in Hawaii, wo er seinen Kummer vergessen will, haben sich just auch Sarah und ihr Promi-Lover, ein spleeniger britischer Rockstar (Russell Brand, spleeniger britischer Promikomiker), einquartiert. Es folgt das Unvermeidliche – Herzschmerz; komische Demütigungen; eine Romanze mit einer Rezeptionistin mit Seriendarstellerinnen-Gesicht; noch mehr Herzschmerz –, aber Segels Drehbuch und Nicholas Stollers Regie ertränken die wasserdichte romantic comedy-Formel in schönen Nebenrollen-Routinen, unbekümmertem Sprechdurchfall und jähen Augenblicken schmerzhafter emotionaler Ehrlichkeit. Der Film, der dabei herauskommt, gleicht auf sympathische Weise seinem Protagonisten: ein ungelenker Klotz mit großem Herzen.