Nowhere Enterprise erzählt eine Geschichte, bei der nur leider fehlt die Pointe.
Der freie Film- und Theatermusiker Tobias Vethaka verbindet warmen Folk mit elektronischen Experimenten und umhüllt das Ganze mit einer orchestralen Atmosphäre. Er erzeugt mithilfe von Bass und Synthesizer eine „soundtrackige“ Stimmung und kombiniert diese mit Gitarre, Zither, Cello und Glockenspiel. Am ehesten vergleichbar mit Folktronica Künstlern wie James Yuill, allerdings ohne die entsprechenden Hits. Was Yuill nämlich übertreibt, vernachlässigt der Wahlberliner Sicker Man. Er baut auf und baut auf, die Palette reicht von nervig-anstrengend bis melancholisch-schön und hat dabei aber immer einen angestrengten und gehässigen Beigeschmack. Denn der Höhepunkt, den man sich nach einigen Songs wünscht, will dann einfach nicht kommen. Muss bzw. sollte auf dieser Platte gar kein Hit sein, aber zumindest ein, zwei Songs, die den Rest ein wenig auflösen.
Nachdem es in der Vergangenheit stark an Relevanz verloren hat, wird das Format Album dieser Tage wieder häufiger als Konzept gehandhabt. Nowhere Enterprise ist so eines bei dem einzelne Songs nicht ohne den Rest funktionieren. Ein Faden zieht sich durch das Album und erzählt eine Geschichte, bei der nur leider die Pointe fehlt, die hier nötig wäre.