NYPC

Der New Young Pony Club ist Geschichte. Reduziert wurden nicht nur Mitglieder, auch der Sound klingt nicht mehr so überladen. NYPC war also eine ziemlich gute Idee.

Sogar Wikipedia hat das mit der Namensänderung schon schwarz auf weiß, es ist den zwei verbliebenen Mitgliedern demnach sehr wichtig, den New Young Pony Club für immer ruhen zu lassen und mit NYPC ganz neu zu beginnen. Sängerin Ty Bulmer und Multiinstrumentalist Andy Spence, die ohnehin von Anfang an die kreativen Fäden in der Band gezogen hatten, wollten nach dem Mega-Hype-Album „Fantastic Playroom“ und dem wirklich ausgesprochen komplizierten (ergo gar nicht so guten) Post-Hype-Zweitling „The Optimist“ ein drittes Mal die angestaubten Synthies auspacken. Wie gesagt, es gibt schlechtere Ideen.

Hard Knocks“, ein Song der sich zwar nicht sonderlich gut als Opener eignet, weil er nicht so solides Ohrwurm-Potenzial hat, wie die meisten anderen Nummern auf „NYPC“, deutet bereits die angepeilte musikalische Richtung der dezimierten New Raver an – schlichte und klare Beats, gepaart mit ebenso unkomplizierten Synthesizern und Basslinien, einfachen Melodien und der perfekt dazu passenden Vermeidung von zu überlagertem Soundgewusel. Gleichzeitig sind die Songs aber laut, aufdringlich und überhaupt keine Hintergrundmusik.

„Sure As The Sun“ klingt schon spitzer, definierter, tanzbarer. Ty Balmers sanfte Vocals bilden schließlich einen angenehmen Kontrast dazu, wobei die Techno-Explosion gegen Ende auch ohne die unnötige Endlosschleife funktioniert hätte. Besser sogar. Genau das stellt aber ein wiederkehrendes Problem auf dem Album dar. Dadurch, dass die Songs durchwegs klarer, harmloser Geradeaus-Elektropop sind, spießen sie sich etwas mit längeren und sich wiederholenden Parts und werden leider ein bisschen anstrengend. Kurz und knackig wäre hierbei die schlauere und vor allem logische Devise gewesen. Fast egal, aber. Das liebliche „Now, I’m Your Gun“, das böse „You Used To Be A Man“ sowie das melancholische “Overtime” machen trotzdem superviel Spaß. Die überstehenden Enden kann man ja auch einfach abschneiden, oder? Theoretisch zumindest.

Richtig mondän gibt sich gegen Schluss „Everything Is“, während „L.O.V.E.“ ein klassischer letzter Song ist – er dauert etwas länger, eignet sich zum Mitklatschen und es geht um Liebe und so.

„NYPC“ wird bestimmt kein weiteres Hype-Album werden, ist aber nach dem ewig schwierigen Zweitling ein mehr als souveräner und Laune-machender Befreiungsschlag geworden.

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