Der breite bayerische Dialekt hat sich bewährt, wenn es ums Schimpfen und Revoluzzen ging. Christoph Weiherer macht all das mit Lust und Feinsinn.
Der bayerische Barde nimmt musikalische Anleihen bei Hans Söllner, taucht in die böse Kabarettwelt eines Gerhard Polt ein und wetzt seine Kompositionsklinge am feinsinnigen Liedgut Konstantin Weckers. Weiherer bleibt aber trotz all dieser wunderbaren Ingredienzien eigenständig, fast schon unverwechselbar. In unseren Breiten leider noch kaum bekannt, eroberte er mit seiner Gitarre in den letzten beinahe zehn Jahren in konzentrischen Kreisen sukzessive seine nähere und fernere Heimat. Dieser erheiternd nachdenkliche Livemitschnitt atmet und regt gleichermaßen zum Schmunzeln und Aufbegehren an. Wer erst mal in Weiherers bitterböses Universum eingedrungen ist, findet so schnell nicht mehr heraus. Wohltuend wehtuend! Und demnächst auch in Wien zu hören.