Solo musste Kevin Rowland viel ungerechtfertigten Spott über sich ergehen lassen. Um so mehr erstaunt der Hype, der nun rund um seine Stammformation wieder erblüht.
Wieder vereint mit dem musikalischen Zeremonienmeister und Dexys-Urgestein Mick Talbot (Mitgründer von Paul Wellers The Style Council), zaubert die Formation einen zeitlos gewordenen Sound hervor, ihre proletarisch-britische Variante von Northern Soul. Die musikalischen Duette mit seiner Gesangspartnerin sprühen nur so von Charme und Süffisanz. Mit ihrem energiegeladenen Songs knüpfen sie nahtlos dort an, wo sie vor Jahren die Musikgeräte ins Eck gestellt hatten, und schließen endlich wieder jene schmerzliche Lücke, die nach ihnen in dieser Musiknische entstanden war. Die Gang rund um Rowland scheint also wieder so richtig in die Gänge gekommen zu sein, und wer noch immer glaubt, dass „Come on Eileen“ und „Geno“ versprengte Einzelhits der frühen Dexys waren, dem sein ihr gesamter Backkatalog wärmstens ans Herz gelegt.